─ veranschaulicht in einem Ernährungstagebuch ─
nicht wenige RohernährungsAnfänger und nicht selten auch Fortgeschrittene machen, sobald sie merken, daſs Süßobst als alleiniger Anteil ausschließlich roher Ernährung auf Dauer den Organismus nicht zufriedenstellt, den Fehler, zweier- bis mehrerlei Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Kaloriënträgern (Zuc̍ker, Proteïn, Fett) gemeinsam im Magen oder Dünndarm zu verstoffwechseln und wundern sich dann sehr bald hauptsächlich über Blähungen und langfristig hauptsächlich über kariöse Zahnschäden.
Zwar hat einem die Kochkostkultur dies so beigebracht, aber unter roher Ernährung stellt es sich sehr viel schneller als unter gekochter heraus, daſs das Verdauungssystem darauf ausgelegt ist, unterschiedliche Typen von Lebensmitteln unterschiedlich schnell und mittels unterschiedlicher Verdauungssäfte zu verstoffwechseln. Saftiges Süßobst will das obere (aus Magen und Dünndarm bestehende) Verdauungssystem am allerschnellsten verstoffwechseln: Wassermelone binnen ½ Stunde und weniger saftiges (je nach KohlenhydratArt) binnen 1 bis 2 Stunden; Datteln und stärke-haltige Lebensmittel können bis zu 3 Stunden benötigen; saftiges FettObst (z·B· Avokados braucht rund 8 Stunden; Meeresfrüchte 10, Fisch und Nüsse bis zu 12; und (rohes) Säugetierfleisch 18 Stunden. Kochkost (falls man noch welche verzehrt) braucht oft erheblich noch länger. Lediglich für Grünblattlebensmittel ist das Verdauungssystem flexibel; es läſst sich hierfür, wenn es sie für sich alleine verdaut, rund 2 Stunden lang Zeit. Hat man eine ein- oder mehrtägige Phase, in der man mit lediglich saftigem SüßObst zufrieden ist, so brauchen einem die Verdauungs- Gesetzmäßigkeiten nicht sonderlich Aufmerksamkeit zu erregen. Langfristig ist dies aber (falls man sich ausschließlich roh ernährt) nicht der Fall; denn es hat sich gezeigt, daſs der Organismus Bedarf auch an den anderen Lebensmitteltypen ─einschließlich Kräutern und tierischen Lebensmitteln─ hat; ohne Kräuter ist (konsequente) Rohernährung langfrisig keine zufriedenstellende und ohne tierische Lebensmittel werden die pflanzichen früher oder später (je nach klimatischer Herkunft des ObstAnteils) ungenießbar und unverdaulich sein. Folglich empfiehlt es sich, das SüßObst mit hinreichend zeitlichem Abstand vor dem FettObst, den Nüssen oder tierischen Lebensmitteln zu essen; hab ich abends eine größere Menge (500 bis 2000g) eines tierischen Lebensmittels gegessen, so ist es (vom Dünndarm) am nächsten Morgen noch nicht restlos zuende-verdaut und es wäre noch zu früh, dann schon SüßObst zu essen; dafür ist dann der Bedarf an Kräutern deutlich gestiegen, weswegen ich hierauf stets ein Kräuterfrühstück einnehme. Um dies reichlich zu gestalten lege ich mir zuvor mehrere Arten an Kräutern zu, von denen ich auf Erfahrung weiß, daſs sie mir zumeist schmackhaft sein werden oder begebe mich (insbesondere Frühlings) an solche Plätze in der Natur, welche die für mich voraussichtlich gerade bedarfsgerechten Wildkräuter oder Gehölzblätter bereithalten. Zwar haben fast alle Kräuter- und BlätterArten den vermeintlichen Nachteil, daſs sie nach wenigen Gramm oder DekaGramm Verzehrmenge nicht mehr als schmackhaft empfunden werden; aber von einem zoologischen Fachbuch über Berggorillas habe ich gelernt, daſs diese Primaten nach jedem Mahlzeitengang zu einem anderen Kraut wechseln und dadurch die Grünblattlebensmittel-Verzehrmenge beträchtlich erhöhen. Dies erreichen sie dadurch, indem sie, sobald der GeschmacksSinn an dem eben noch verzehrten Kraut keinen Gefallen mehr empfindet, zum nächsten Kraut überwechseln. Auf diese Nachahmungs-Art&Weise schaffe ich es, ein bis mehrere HektoGramm Kräuter zu einer entsprechenden Mahlzeit zu verzehren, was mir den Zufriedenheitsgrad mit der Ernährung beträchtlich erhöht und die Versuchung, miteinander verdauungs-nichtkompatible Lebensmittel zu verdauen, mir von vorn herein erspart. Hingegen sind Kräuter der einzige Lebensmitteltyp, von dem innerhalb der vom (geschmacklichen) Ernährungs-Instinkt mitgeteilten Vorgaben zeitlich kurzes Nacheinanderessen einer hohen Anzahl an Arten völlig gesundheitsvorteilig ist. Mit Obst ist dies auf nur mit einer kleinen Anzahl an Arten vorteilshaft und von tierischen Lebensmitteln (zumindest wenn es sich nicht um Insekten handelt) ist eher nur der Verzehr einer einzigen Art empfehlenswert. Desweiteren können Kräuter fast immer nahezu bis vollständig problemlos zusammen mit einem beliebigen anderen, dafür kaloriënreichen, Lebensmittel verdaut werden, was mir allerdings nur während veganer bis vegetarischer Ernährungsphasen vollkommen zusagt; Wie das ganze im Alltag vonstatten geht habe ich in einem Ernährungstagebuch vom 9· Juni 2018 bis zum 8· Juni 2019 veranschaulicht. |