4000 Gramm Wildgrün binnen 36 Stunden
Im Jahre 2001 wurde mein damaliger Arbeitgeber insolvent. Ursache waren zahlungssäumige Großkunden. Die ersten Anzeichen hierfür nahm ich bereits 1998 wahr. Bewuſst zu deuten vermochte ich sie zwar noch nicht; Aber bei einigen seiner seinen Kleinkunden, die ich zu beliefern hatte, erinnerte mich verschiedenes an Sklaverei. Beides genügte, hinsichtlich meines Ziels ─die Urverpflegung naturqualitativ zu gestalten─ die Wildnis-Spielart erneut aufzugreifen.
Dies setzte ich im Frühling des Jahres 2000 11½ Tage lang in die Tat um vom Abend des 19· Aprils bis zum Mittag des 1· Mai. Hierbei bediente ich mich ─diesmal ohne irgend eine Wanderung─ nochmals ausschließlich der Wildnisnahrung — hauptsächlich an verschiedenen Wildgrünarten. Daneben schmeckten mir zusätzlich unbedeutende Anteile wilder Beeren sowie Saatfrüchte (z·B· Robinie). Gelegentlich mundete mir auch eine Käferart.
Am ersten Wildgrüntag futterte ich (mangels geschmacklicher Wildkräuter-Zuneigung) noch so gut wie nichts. Erst am Abend des zweiten Tages kamen einige Handvoll Grün zusammen.
Ab dem vierten Tag brauchte mein Kreislauf einige Minuten um morgens in Schwung zu kommen. Nach plötzlichem Aufstehen wurde mir ein wenig „schwarz vor den Augen”, jedoch blieb mein Gleichgewichtssinn stets völlig zuverlässig. Zuverlässig blieb auch meine (im Alltagsleben erforderliche) Geistesgegenwart, mit der ich trotz der kargen Kost gut zufrieden war. Desweiteren blieb ich kräftig genug um 17 Meter hohe Treppenaufgänge unterirdischer Stadt-Bahnhöfe hochzueilen und auf ebenen Plätzen 70 Meter weit loszurennen.
Von Tag zu Tag nahm mein Geschmackssinn zunehmend größere Mengen des Wildgrüns an. Am 8ten und 9ten WildnisUrkost-Tag war mein Bedarf an dem Grün ungewönlich groß.
Meine am 29· April
2000 über den ganzen Tag verteilten Mahlzeiten waren
- 5 Stück Mehlbeeren,
- 1 Stück Hagebutte,
- 1200 Gramm Bärlauch,
- 500 Gramm Löwenzahn,
- 150 Gramm Vogelmiere,
- 150 Gramm sonstiges Wildgrün,
- reichlich die Blüten einer verwilderten Senfpflanze,
- 50 Gramm Samenfrüchte verschiedener Bäume (vor allem Robinien) und
- 1 oder 2 Laufkäfer.
Tags darauf war mein geschmacks-naturtieblicher (instinĸtiver) Nahrungsbedarf sehr ähnlich. Aus Bequemlichkeit
sammelte ich am zweiten Viel-Eſs-Tag den überwiegenden Teil der Nahrung vor dem Verzehr, was mir das Abwiegen ermöglichte.
Ungefähr alle drei Tage hatte ich Losungsgang. Die Losung war ─was bei geschmacksbestimmter (sogenannter „Instinĸtiver”) RohErnährung reichhaltigerer Lebensmitteltypen-Auswahl (als nahezu nur Grün) nur dann der Fall ist, wenn die Lebensmittel vollständig naturqualitativ sind und die Ernährungs-Durchführung ebenso zielstrebig ist─ fast vollkommen geruchslos und zudem (wie dies scheints bei Instinĸtiver Wildgrün-RohErnährung üblich ist) fest wie die wildlebender Berggorillas und ebenso lebender Tiere wie z·B· Hirsche, sodaſs hierbei nicht nur kaum, sondern sogar keinerlei Reinigungsmittel mehr erforderlich war.
Ab dem zehnten Tag nahm meine Kräuter-Eſslust eilig wieder ab. Mein Gewicht betrug vor dem ersten Tag 71 Kg· und war am 12ten auf 64 Kg· abgesunken. Nach dem Beenden der 11½ Tage langen Wildnisdiät legte ich rasch wieder an Gewicht zu und brachte binnen einer Woche sogar 74 Kg· (soviel wog ich nur als Kochkostesser) wieder auf die Waage. Nach wenigen weiteren Wochen verlor ich allerdings wieder die neu hinzugewonnenen sechs Pfunde.
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